Magische Momente über dem

 

78. Breitengrad

 


mit der MSC Splendida


„Spitzbergen und norwegische Fjorde“


vom 03. Juli bis 17. Juli 2015


1. Tag: Donnerstag, 02.07.2015

Anreise nach Hamburg: Sonne, in Hamburg 33°C

Um 5:30 Uhr fuhren wir zu Hause los und bereits um 11:30 Uhr erreichten wir in Hamburg für unser Vorprogramm das Hotel "Hotel Hafen Hamburg".

Wir bekamen ein Zimmer in dem neben dem Hotel befindlichen Turm mit Blick auf die Landungsbrücken und den Hafen-Klasse. Das Hamburger Wahrzeichen, der Michel, lag direkt gegenüber, auch das Kaiser Wilhelm-Denkmal sahen vom Zimmer ebenfalls.

Mittags machten wir eine Bustour mit einem Sightseeing-Bus "Blaue Linie" (15€/P.). Diese dauert, bei fließenem Verkehr, 1,5 Stunden, ansonsten länger.

Unterbrochen hatten wir die Tour am Hamburger Rathaus und stiegen eine Stunde später wieder zu. Der Bus hatte zu dem Zeitpunkt bereits 20 Minuten Verspätung.

Die Fahrt ging durch die Innenstadt, die Innen- und Außenalster, durch die neue Hafencity, vorbei an der Speicherstadt und wieder zurück zu den Landungsbrücken.

Ich war dann noch im alten Elbtunnel, der sich direkt neben den Landungsbrücken befindet. Der Zugang zum Tunnel kostet keinen Eintritt und der Tunnel ist sehenswert.

Man muss in den Tunnel nicht hinuterlaufen, wie ich es unwissend tat, sondern man kann auch den Aufzug beutzen.

Abends liefen wir vom Hotel aus noch auf die Reeperbahn und waren im Biergarten "Schweinske" zu Abend essen. Große Portionen, nicht überragend aber insgesamt gut.

Zurück im Hotelzimmer, hatten wir eine Traumausssicht auf den beleuchteten Hafen und Hamburg, zu alledem leuchtete auch der Vollmond in voller Pracht.

Wir fielen todmüde ins Bett. Nachts war der Geräuchpegel in unserem Turmzimmer recht hoch, da die U-Bahnlinie No. 3, die die Hamburger Innenstadt oberirdisch umrundet, fast die ganze Nacht ratterte.



2. Tag: Freitag, 03.07.2015         

Einschiffung auf die MSC Splendida und Auslaufen Richtung Bergen

Morgens Regen, danach Sonne 35°C,

Entfernung Hamburg - Bergen: 446 Seemeilen

Heute Morgen waren wir aufgewacht und es regnete, nein das darf doch nicht sein.

Gegen 10:30 Uhr verließen wir das Hotel in Richtung unseres Parkplatzes (vorgebucht bei "Parken und Meer") für unser Auto. Da sehr viele Baustellen auf dem Weg zum Parkplatz waren, konnten wir erst nach einigem Hin und Herfahren den Parkplatz finden. Um 11 Uhr waren wir am Parkplatz angekommen. Dort warteten schon einige Fahrzeuge auf die Abfertigung. Alles verlief sehr schleppend, man übergibt das Auto mitsamt dem Schlüssel, ich will garicht wissen wie das versicherungsrechtlich aussieht. Wir waren kurz nach 12 Uhr dann endlich im Bus vom Parkplatz zum Kreuzfahrtterminal. Der Gepäcktransport wurde nicht, wie angekündigt, vom Parkplatzpersonal organisiert, sondern die Koffer musste von jedem selbst getragen werden. Die MSC Spendida lag am Cruise-Terminal Steinwerder, ganz weit außerhalb der Innenstadt von Hamburg, mitten im Hafengelände, man hatte keine Chance von dort nochmals in die Stadt zu laufen.

Am Kreuzfahrtterminal kamen wir um 12:20 Uhr an, uns wurde das Gepäck für "Priority CheckIn" am Bus abgenommen, was letztendlich auch sehr gut funktionierte, denn es kam nachmittags, zwar tröpfchenweise, aber jedes Gepäckstück in der Kabine an.

Das Einchecken verlief zügig, wenn auch etwa 500 Passagiere (mit stetig wachsender Zahl) vor den CheckIn Schaltern standen. Die Schalter waren bereits um 11 Uhr geöffnet worden. Das Einchecken vollzog sich analog anderer Kreuzfahrten. An Bord waren wir gegen 13:15 Uhr. In der Kabine waren wir dann um 14 Uhr.

Unsere Kabine 10231 befand sich auf Deck 10, dem Bottichellideck, auf der Backbordseite (links in Fahrtrichtung) und war die 5.letzte von hinten.

Das Mittagessen im Bora Bora war schon mal vielversprechend, das Essen war gut warm (nicht wie schon mehrfach gelesen kalt), schmackhaft und die Auswahl reichlich.

Danach war ich gleich mal am Ausflugsschalter und ließ uns für den Nordkap-Ausflug für 23:30 Uhr eingetragen, entsprechende Plätze waren noch frei.

Um 17 Uhr war dann die obligatorische Seenot-Rettungsübung, die sich dann bis 17:45 Uhr hinzog, was wir nicht verstanden. Wir hatten selten so eine lustlos durchgeführte Seenotrettungsübung erlebt wie hier. Alles verlief hier dermaßen "unorganisiert", dass wir uns den Ernstfall erst garnicht vorstellen wollten.

Das Auslaufen verzögerte sich bis 19:45 Uhr, da noch jede Menge Proviant an Bord gebracht werden musste. Um 18 Uhr standen noch einige LKW´s vor dem Schiff, die noch nicht entladen waren.

Mit der Auslaufmusik von Andrea Bochelli "time to say goodbay" (auf italienisch gesungen) ging es dann hinaus aus dem Hamburger Hafen auf die Elbe. Leider fuhren wird nicht an den Landungsbrücken vorbei, sondern bogen vorher auf die Elbe ab. Das Vorbeifahren an den Landungsbrücken hätte uns noch gefallen - schade. Die Fahrt auf der Elbe gleicht einer Flusskreuzfahrt (ist ja auch eine). Die Entfernung zur Nordsee geträgt 80 km. Vorbei an Blankenese ging es dann durchs "alte Land" immer weiter in Richtung Nordsee.

Wir hatten heute Abend nicht im Bora Bora gegessen, sondern waren am Pooldeck geblieben. Es war immer noch sehr schwül in Hamburg.

Bine hatte dann, nach unendlichen Diskussionen im SPA Bereich, 2 Bademäntel und den Eintritt in den SPA-Bereich organisiert. Man stellte sich etwas störrisch an und wollte uns den Zugang zum SPA zuerst nicht gewähren. Erst nachdem Bine erklärte, dass man uns genau das bei MSC telefonisch zusagte, bekamen wir den Aufkleber auf der Cruisecard. Bei der Gelegenheit hatte ich mir noch einen Termin für die ja bereits vorgebuchte Massage für den nächsten Tag geben lassen (10:30 Uhr). 

Gegen 22 Uhr gingen wir in die Kabine und saßen noch bis nach 23 Uhr auf dem Balkon. "Hör mir auf, ich will keine andere Kabine mehr als eine Balkonkabine", man lernt hier zu schätzen, was es wert ist, wenn man abends noch in aller Ruhe die vorbeiziehende Landschaft anschauen kann.

Abends hatten wir uns für den nächsten Morgen Frühstück auf die Kabine geordert - die Karte muss bis 2 Uhr in der Früh an der Kabinentür hängen. Die Ausahl ist jetzt nicht so bombastisch, aber man hat den Vorteil in Ruhe zu frühstücken und umgeht ein wenig dem Trubel am Buffet, der ja an Seetagen nicht gerade gering ist und morgen war unser erster Seetag.



3. Tag: Samstag, 04.07.2015

Erster Seetag Richtung Bergen - Nebel, kein Seegang, flache See

Pünktlich um 9 Uhr wurde uns das Frühstück auf die Kabine gebracht. Wir bekamen fast alles wie bestellt, ok, es fehlte ein Teller und auch die Brotsorten waren nicht so wie die, die wir bestellt hatten, aber insgesamt war es ganz ok.

Wir gingen dann in den SPA-Bereich. Man gibt am Eingang zum SPA die Cruisecard bei einem schmuck gekleideten Balinesen ab und bekommt dafür einen Spindschlüssel. Um halb elf bekam ich dann meine balinesische Massage, die sehr gut war (na ja für den Preis). Der SPA Bereich umfasst mehrere Saunen und Dampfbäder, aber lediglich 6 Liegen und 6 Stühle in der Ruhezone. Da muss man schon eine gehörige Portion Glück haben, wenn man eine Liege ergattern möchte, und diese dann verteidigen, denn angeblich ist es nicht erwünscht (nur erwünscht, nicht verboten) diese zu reservieren. Grundsätzlich empfanden wir es schon ein wenig seltsam, was denn bitte schön 6 Liegen für die mehr als 4000 Passagiere sein sollen. Der Gipfel des Ganzen war, dass im Minutentackt Leute durch den SPA-Bereich geführt wurden um ihnen den Bereich schmackhaft zu machen (für gutes Geld natürlich).

Wir machten dann einige Saunagänge und gingen später zum Mittagessen ins BoraBora Restaurant. Nachmittags waren wir auf der Kabine.

Es war den ganzen Tag über recht neblig. Heute Abend war der erste von unzähligen Galaabenden, nicht eingeschlossen die fast genauso vielen "eleganten Abende". Vor dem Dinner waren wir um 19 Uhr noch in der Show "Nature", diese war sehr gut, mit viel Akrobatik und Tanz, echt gut gemacht.

Wir hatten ja die 2. Sitzung im Villa Verde Restaurant, obwohl wir die erste Sitzung gebucht und auch bestätigt bekamen. Aber 17:45 Uhr für die erste Sitzung erschien uns schon recht früh, sodass wir die zweite um 20:15 Uhr annehmbar fanden. Wir haben auch nicht interveniert. An unserem Tisch (863) saßen mal wieder die größten Langweiler ever. Der Abend verlief unglaublich zäh-pfffff. Das Dinner zog sich dann dahin wie Kaugummi. Unser Kellner macht alles, Essen aufnahmen, Getränke servieren, zwischendurch das Essen servieren. Mein lieber Mann, nicht ein Kellner für das Wasser, einer für den Wein und noch einer für die Speisen-bei Azamara ist das ein ganz klein wenig anders. OK, die zwei Stunden gingen vorbei. Anschließend saßen wir noch in der L´Enoteca ein Bier trinken.


Erster Seetag, ruhige See, aber Nebel
Erster Seetag, ruhige See, aber Nebel

4. Tag: Sonntag, 05.07.2015 

Bergen - Sonne und am Nachmittag bis 33°C

Gegen 04:30 Uhr passierten wir die Einfahrt zum Hejeltefjorden in Richtung Bergen. Von unserem Balkon aus hatten wir die traumhafte Kulisse, Sonnenaufgang-Leuchtturm-Lotsenboot, Klasse. Balkonkabine eben. Auch die Fahrt durch den Fjord war richtig toll.

Gegen sieben Uhr erreichte die MSC Splendida dann Bergen.

Bergen:

Bergen liegt am inneren Byfjord an der Westküste Norwegens. Die Stadt wird auch als „Tor zu den Fjorden“ bezeichnet. Sie ist von sieben Hügeln umgeben. Der höchste von ihnen ist der Ulriken (643 moh.), der bekannteste ist der Fløyen (320 moh.). Die höchste Erhebung auf dem Gebiet der Kommune ist der Gullfjellet (987 moh.). Die Stadt ist mit ca. 2548 mm Niederschlag an 248 Regentagen im Jahr (Stand: 2005) die „regenreichste Großstadt Europas“. Die Stadt ist geprägt durch die am Naturhafen Vågen verlaufende Bryggen oder früher Tyske Bryggen (norwegisch für Landungsbrücke/Kai bzw. Deutscher Kai), wobei es sich um alte Handelseinrichtungen der Hanse handelt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen die Marienkirche und weitere Bauten.Nach mehreren verheerenden Stadtbränden (1702, 1855, 1916), die durch die typisch norwegische Holzbauweise begünstigt wurden, erließ die Stadt Verordnungen, die den Bau von Holzhäusern auf dem Stadtgebiet nicht mehr gestattete. Das Hafenviertel Bryggen, das bei den Stadtbränden mehrmals nicht verschont blieb, wurde nach jeder Zerstörung nach originalen Plänen wieder aufgebaut. Das Profil ist daher heute noch dasselbe wie im 12. Jahrhundert. Aus diesem Grund wurde Bryggen als Beispiel hanseatischer Baukunst in Norwegen durch die UNESCO 1979 zum Weltkulturerbe ernannt.


Beim Blick auf die Bordrechnung stellten wir mal wieder eine Diskrepanz in unserer Rechnung fest. Man hatte uns im Restaurant gestern Abend 13 € auf unser Konto belasten, die anscheinend für die Österreicher gemünzt waren. Nach langem hin und her (Anruf und perönlich an der Rezeption gewesen) bekamen wir dann nachmittags von der Rezeption einen Anruf auf der Kabine, dass nun alles bereinigt wäre, war dann auch so. Das sind solche Dinge, die einfach nerven und eigentlich nicht sein müssten. Umgekehrt war es noch nie, wir hatten noch nie zu wenig abgezogen bekommen, komisch oder? Ein Schelm wer Absicht dahinter sieht. Es blieb zum Glück die einzige Fehlbuchung auf dieser Reise.

Die MSC Splendida hatte im Hafen am Jetkevikenkai fest gemacht. Wir gingen zum Frühstück ins Buffetrestaurant und waren um 8:10 Uhr bei den ersten, die mit dem Shuttlebus in die Stadt fuhren. Es wurde von der Stadt Bergen ein kostenloser Shuttle bis an den Lille-Lungegardvaan (Festplassen) bereitgestellt.

Wir waren dann direkt zur Fløyenbahn gelaufen und nahmen um 8:50 Uhr die Bahn nach oben auf den Fløyen (Fløyen oder Fløyberg ist einer der sieben Berge von Bergen). Tipp: Nicht an der Kasse anstellen, sondern an der Warteschlange vorbei laufen und neben den Drehkreuzen, am Eingang zur Bahn, an dem Automaten die Tickets (85NOK/P=19,10 €) mit Kreditkarte oder EC-Karte kaufen. Dies geht rasend schnell und man erspart sich die Zeit an der Schlange der wartenden Kreuzfahrttouristen. Wir ergatterten, mir ein wenig Strategie beim Zusehen wo die Bahn anhält, einen Platz direkt vorne an der Bahn, sodass wir bei der Bergfahrt einen Traumausblick hatten.

Auf der Ausssichtsterasse war dann erwartungsgemäß einiges los. Aber da wir noch relativ früh waren, hielt sich der Andrang in Grenzen. Nach ungefähr einer Stunde hatten wir genug gesehen und fuhren wieder talwärts. In Bergen, es kam mittlerweile ein wenig die Sonne durch die Wolken, waren wir dann auf dem Fischmarkt und in der Speicherstadt "Brüggen". Natürlich trafen wir überall auch die geführten MSC-Touren. Es ist mir unbegreiflich und ich bin auch immer wieder verwundert, wieviele offensichtlich nicht in der Lage sind, selbsständig in einen Bus einzusteigen, einen Stadtplan in die Hand zu nehmen und eine Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Gegen 14 Uhr waren wir wieder zurück an Bord. Um 15 Uhr sollten wir eigentlich Richtung Tromsö auslaufen, aber es verzögerte sich mal wieder bis 15:40 Uhr, bis wir dann endlich die Auslaufmusik "time to say goodbay" hörten und die Schiffssirenen das Auslaufen bestätigten. Kurz hinter Bergen unterfuhren wir die Askoybrücke, eine der längsten Hängebrücken der Welt. Man hatte den Eindruck, dass die MSC Splendida gerade unter der Brücke hindurchpasste. Es schien die Sonne und der Fjord war wieder mal eine Traumkulisse, die Landschaft ähnelt sehr der Kulisse, die wir bereits auf der Inside-Passage in Alaska/Kanada hatten. Urplötzlich, von einer auf die andere Minute, verschwand die Sonne und es wurde wieder neblig.

Um 19 Uhr waren wir in der Show "the women i love" mit der wunderbaren (L) Stimme von MIMMA BARRA (die schon mit Andrea Boccelli auf der Bühne gestanden haben soll, nicht hier auf der Splendida, sondern auf einer Bühne in Neapel) im Theater, danach gingen wir ins Buffetrestaurant essen.

Als wir nach 23 Uhr auf der Kabine waren kam, wie von Geisterhand bewegt, wieder die Sonne durch die Nebelwand, die dann urplötzlich verschwand. Bis weit nach Mitternacht war es noch hell und ich glaube, dass es die ganze Nacht nicht richtig dunkel wurde. 



5. Tag: Montag, 06.07.2015                   

Seetag nach Tromsö       Entfernung Bergen - 743 Sm Tromsö  

13:15 Uhr Überquerung des arktischen Polarkreises (66,5° Breitengrad) Wind 26 Knoten, Luft 13°C

Um 8.30 ließen wir uns das Frühstück auf die Kabine servieren. Danach verbrachten wir den Vormittag im Spa-Bereich. Bine hatte ihre balinesische Massage mit Gesichtsbehandlung. Die Gesichtsbehandlung bestand ebenfalls aus einer Massage, keine Gesichtsbehandlung im üblichen Sinn, wie es eigentlich im Buchungstext stand. Wieder einmal mehr Diskussionen wegen der Buchung, die offenbar nicht so notiert wurde, wie sie ursprünglich telefonisch von Bine reserviert war. Man kommt sich hier immer wie ein Bittsteller vor, der etwas von MSC will, aber genau das Umgekehrte ist der Fall, denn MSC will ja eigentlich etwas von uns, nämlich unser Geld, aber das hatten sie ja schon-Denkfehler von mir. Wir waren dann noch in der Sauna und sind dann wieder in die Kabine. Ich hatte dann noch einen walk über und um das Schiff gemacht. Mein Gott was sind das für Entfernungen die man zurücklegt.

Den Nachmittag verbrachten wir dann auf der Kabine.

Gegen 13:15 Uhr überquerten wir den arktischen Polarkreis (66°33´39" N). Es gab auf der MSC Splendida keine Polarkreistaufe L

Um 17 Uhr gingen wir ins Theater, da gab es heute ein "Liederkonzert" (Mozart, Schuhmann etc.), danach waren wir auf der "La Piazetta" ein Bier trinken. In der 19 Uhr Vorstellung wurde heute die Show "Paris Fou" aufgeführt und beim Hinlaufen zum Theater, sahen wir durch die Fenster, dass wir gerade an den Lofoten vorbeifuhren. Was ein gigantisches Begirgsmassiv und dass von etwa 14 km Entfernung, leider hatte ich diesmal die Kamera nicht dabei, sodass der Blick ausreichen musste - Mist.

Nach der Show, die dann so lala war, saßen wir noch in der L´Enoteca ein Bier trinken. Dazu wurde ein Teller mit Tapas gereicht-man bekommt ja kaum was zu essen.

Um viertel nach acht gingen wir ins Villa Verde zum Abend essen. Unsere Tischnachbarn waren nicht da. Binnen einer Stunde waren wir heute fertig, so schnell waren wir noch nie. Heute war "elegant" angesagt, nur hält sich kaum einer daran. Als wir kurz auf der Kabine gingen fanden wir den Ausblick auf dem Balkon so faszinierend, dass wir einfach hier sitzen blieben. Es bot sich uns ein richtiges Naturschauspiel-tiefhängende Wolken, immer wieder schaut die Sonne durch und zeichnet die bizarrsten Muster auf die Wasseroberfläche-echt ein Naturschauspiel aller erster Klasse. Was nur schade war, wir sahen garnichts von der norwegischen Küste, soweit daußen wie wir kreuzten.

Das Wetter wurde nun wolkiger und windiger, der Seegang ging von kleinen Wellen in langgezogene über, was wir auch im Schiff bemerkten. Die MSC Splendida "nahm" jetzt die Wellen. Nachts wurde es nicht mehr dunkel, es herrschte lediglich noch leichte Dämmerung. Die Sonne sahen wir aber leider nicht mehr.


6.Tag: Dienstag, 07.07.215        

Tromsö                   

Trübes Wetter, botanischer Garten und unnötige Rundfahrt

Nach etwas unruhiger Nacht (wegen des Seegangs) erreichten wir gegen 8 Uhr die Einfahrt zum Tromsöfjord. Wir bemerkten es sofort daran, dass wir im Bett nicht mehr schaukelten. Wieder hatten wir dieses Schauspiel mit den Wolken und der durchscheinenden Sonne. So etwas sehen wir daheim sehr selten - wenn Wolken, dann sind da auch Wolken.

Die Ankunft in Tromsö war dann wieder spektakulär. Auf der von der einen auf die andere Fjordseite spannte sich die beachtliche Brücke. Auf der linken Seite des Fjords sah man schon von weitem die Eismeerkathedrale. Um 11:30 Uhr hatte die MSC Splendida festgemacht und wir konnten an Land gehen.

Gestern abend kaufte ich noch zwei Tickets (je 14,95€) für den morgigen Transfer vom Schiff nach Tromsö (die MSC Splendida lag mind. 4 km außerhalb vom Stadtzentrum). Die Tickets hatten sich im Nachhinein als nützlich herausgestellt, denn Taxen gab es am Hafenterminal kaum. Wir fuhren mit dem Shuttlebus zunächst duch einen Tunnel Richtung Innenstadt von Tromsö. Das Besondere an dem Tunnel war, und so etwas hatte ich noch nicht gesehen, mitten im Tunnel war ein Kreisel, einfach so aus dem Fels herausgehauen. Der Shuttlebus hielt mitten in der Stadt, am Visitorcenter. Im Visitorcenter bekam man auch einen Stadtplan. Beim Spaziergang in die Stadt kamen wir am Denkmal von Roald Amundsen, dem wohl bedeutensten Seefahrer Norwegens vorbei und überquerten den gleichnamigen Platz. Wir liefen dann direkt in die Stadt hinein, bis zur Domkirche und nahmen uns dort, für 120 NOK (13,10 €, die wir mit der Kreditkarte zahlen konnten), ein Taxi zum botanischen Garten (etwa 3 km außerhalb der Innenstadt).

Daß der botanische Garten dann in unmittelbarer Nähe zum Hafen lag, wo die MSC Splendida lag, war natürlich ein echter Brüller. Da hätten wir vom Schiff aus auch locker zu Fuß zum botanischen Garten laufen können. Wenn man nämlich das Hafengelände hinausläuft, kommt man zwangsläufig an der Fußgängerunterführung zur Bushaltestelle an der Hauptstraße am Hafen vorbei und von da sind es bis zu Eingang des botanischen Gartens keine 300 m mehr. Der Eintritt zum Garten war übrigens kostenlos. Wir wurden vom Taxi an den oberen Eingang des Gartens gefahren und liefen zuerst durch einen Wald bergab bevor wir an den botanischen Garten kamen. Von Garten aus hat man immer wieder die MSC Splendida vor Augen. Der Garten überraschte uns mit seiner Blütenvielfalt schon ein wenig. Es gibt sehr viele alpine, aber auch arktische Arten zu sehen.

Mit dem Stadtbus (Nr.42) fuhren wir für weitere 100 NOK fuhren wir wieder zurück in die City. Bezahlen ging im Bus nur in bar, Kreditkarte wurde nicht angenommen. Es ist letztendlich nicht günstiger mit dem Taxi (es sei denn man ist mehr als zwei Personen) oder Bus zu fahren als mit dem Shuttlebus von MSC, im Gegenteil der Shuttlebus ist die günstigere Alternative.

Wieder in der City liefen wir durch die Hauptstraße, der Storgata. Waren in der Domkirche, die jetzt geöffnet hatte und liefen zur nördlichsten Brauerei der Welt, der vom Deutschen Ludvik Mack gegründeten "MACK-Brauerei". In der Bierstube haben wir uns, für enormes Geld von 170NOK=19,31 €, ein Bier gegönnt. OK, in der nördlichsten Bierbrauerei, da muss man sich dies schon mal antun. Auf dem Rückweg von der Brauerei zum Shuttlebus kamen wir auch noch an einer kleinen Glasbläserei, natürlich auch der nördlichsten der Welt, vorbei.

Auslaufen aus Tromsö war um 20:45 Uhr. Wir saßen im Bora Bora ganz hinten und hatten einen tollen Ausblick auf den gesamten Fjord. Wir hatten auch noch eine Kleinigkeit gegessen.

Den Fjord verließen wir gegen 23:45 Uhr und nahmen mit Kurs Nord-Nordwest auf in Richtung Svalbard/Spitzbergen.



7. Tag: Mittwoch, 08.07.2015                

Seetag nach Spitzbergen (532 Sm bis Longyearbyen)

Wolken-starker Wind-um die 5°C

Nach dem Frühstück auf der Kabine, das wurde langsam zu unerer neuen Gewohnheit - es war einfach ruhiger als im Restaurant, waren wir bei einem Vortrag "warum gibt es Berge und Vulkane in Europa?" von Peter und Marianne Bonenberger. Peter Bonenberger ist Präsident der int. Oragnisation BEAR-SPRINGS AND BLOSSOM. Danach waren wir ein Bier trinken und hatten im Villa Verde zu Mittag gegessen. Die Taufe Neptuns gab es dann heute doch noch, wir hatten sie aber irgendwie verpasst und kamen eine Stunde zu spät. Na ja, Mut zur Lücke. Um 14:30 Uhr hörten wir uns einen Vortrag zum Thema "Vom Blech zum Juwel" an, wie ein MSC-Kreuzfahrtschiff in Frankreich gebaut wird.

Dann hielten wir ein wenig Siesta, Mensch hängen wir ab. Das arktische Meer hatte heute einen schönen Wellengang. Ich schätze mal dass die Wellen so 6-7m hoch waren. Es waren schöne langgezogene Wellen, dass die MSC Splendida schön darauf auf und ab gehen konnte, dazu gab es noch eine ordentliche Prise Wind (Sturm) und schon schwankte es ordentlich. Die Gischt spritze uns bis auf den Balkon im Deck 10! Die Fenster der Kabine waren anschließend mit einer feinen Salzkruste überzogen, die leider bis zum Ende der Reise geblieben wäre, hätte Bine nicht zur Selbsthilfe gegriffen und in Geiranger die Fenster geputzt. Abends waren wir dann im Bora Bora essen gewesen. Die Pizzen waren einfach super Klasse. Auf jedem MSC-Schiff soll ja mindestens ein Pizza-Bäckermeister sein und die Pizzen sowie die Eiscreme sollen die besten auf Kreuzfahrtschiffen sein. Auf jeden Fall waren diese ganz vorne dabei wenn es einen Wettbewerb gegeben hätte.

Heute meldeten wir uns im MSC-Club an, mal sehen was es bringt (01.12.2015, wir bekamen von MSC nie eine Bestätigung der Club Anmeldung-schade).

Ein paar Eckdaten zu Spitzbergen:

Svalbard (von den Wickingern "Kalte Küste = Svalbard" genannt) hat eine Fläche von 62500 km2, davon ist Spitzbergen die größte Insel mit 39000 km2.

Svalbards (Spitzbergen) Position ist 74° bis 81° Nord und 10° bis 34° Ost.

MSC-Splendida:

Gewicht: 137.000 Tonnen

Kabinen: 1600

Passagiere: 4300 etwa

Getauft 2008 von Sofia Loren



8. Tag: Donnerstag, 09.07.2015

Spitzbergen/Longyearbyen      

Strahlend blauer Himmel, Sonne, unglaubliche 15,5°C

Um 4:30 Uhr hatten wir "Land in Sicht". Lagsam näherten wir uns Svalbard. Es war eine grandiose Kulisse, die schneebedecken spitzen Berge, die Gletscher, die bis ans Meer reichten. Die Sonne, die hier im Sommer nicht untergeht, wenn sie auch manchmal hinter Wolken versteckt bleibt. Die immer wieder durch die Wolken auf das Meer durchscheinenden Sonnenstrahlen, es war einfach ein tolles Naturschauspiel.

Gegen 06:00 Uhr fuhren wir in den "Isfjorden" ein und erreichten gegen 07:30 Uhr Longyearbyen. Um 08:00 Uhr war die MSC Splendida an dem kurzen Kai fest verzurrt und man konnte mit dem Landgang starten. Unser Frühstück ließ heute morgen ein wenig auf sich warten, sodass wir erst kurz nach neun an Land gingen. In die Ortschaft musste man etwa 1 km laufen. Wir kamen am nördlichsten Postamt für den Weihnachtsmann vorbei, hier konnte man tatsächlich Post an den Weihnachtsmann aufgeben, die dann an Weihnachten erst zugestellt wird. Erkennen kann man das Postamt schon von weitem an dem übergroßen roten Briefkasten. Wir gingen dann durch die Hauptstraße, die man nur schwer verfehlen kann. Es ist eine ausgewiesene Fußgängerzone. Überall um Longyearbyen sieht man noch die Transportwägelchen mit denen man die Kohle aus den Gruben abtransportiert hatte. Es steht hier kein Baum, kein Strauch und wir sahen auch keine einzige Blume. Immerhin sind wir nur noch 600 Seemeilen vom Nordpol entfernt. Der Boden ist bis auf wenige Zentimeter fast das ganze Jahr über gefroren. So kann eben nur sehr wenig wachsen. Wir liefen die Straße, die oberhalb von Longyearbyen vorbei geht, an der kleinen Kirche entlang, zurück zum Schiff. Gegen 13 Uhr waren wir wieder an Bord. Wir gingen zum Mittagessen und "legten uns anschließend noch ein wenig ab", bevor wir um 16 Uhr zu unserem bereits bei Maxi Taxi gebuchten Ausflug gingen.

Um 15:30 Uhr ginen wir von Bord und warteten auf unser Maxi Taxi (590 NOK=66,85 €). Um 16 Uhr war kein Maxi Taxi zu sehen und Bine rief mal kurz in der Zentrale an um zu erfahren, dass sich die Abfahrt ein wenig verspäteten würde. Um 16:30 Uhr kam dann ein Bus und es ging endlich los. Der Busfahrer war ein richtiges spitzbergisches und spitzbübiges Urgestein - Vollbart und Glatzkopf. Er lebt bereits in zweiter Generation auf der Insel, denn sein Großvater kam damals aus Schweden zum Arbeiten hierher in eine der Kohleminen. Die Arbeiter hatten damals lediglich freie Kost und Logie, verdienten zunächst aber kein Geld. Das änderte sich erst im Laufe der Jahre, so erzählte er es uns zumindest. Wir fuhren zunächst um den Ort herum, es wurden uns alle notwendigen Einrichtungen gezeigt. Man hat drei Kindergärten und eine Schule in der man bis zum Abitur unterrichtet wird. Lehrer gib es in allen notwendigen Sprachen. Über die Kosten wollte er sich nicht äußern. Direkt an der Schule ist eine Sporthalle incl. 25 m Schwimmbad angeschlossen. Den Kindern fehlt es hier im hohen Norden an nichts, zumindest so die Meinung des Busfahrers.

Momentan leben in Longyearbyen 2400 Personen, von denen 800 unter 15 Jahren sind.

Wir fuhren dann noch auf einen Aussichtsberg wo Parabolspiegel die Landschaft schmückten. Unterwegs sahen wir auch noch Rentiere, die ganz gemütlich zwischen den vereinzelt stehenden Häusern grasten. Auch fuhren wir an zahlreichen Huskiestationen vorbei. Warum sind die außerhalb der Ortschaft? Aussage des Busfahrers: Weil jeder "dog every day 1 kg shit" produziert, ein Argument welchem nichts mehr entgegenzusetzen ist. Mehr als wir bei dieser Tour zu sehen bekamen, scheint es hier auch nicht zu geben. Außerhalb der Ortschaft gab es nur Schotterpisten, die irgendwo endeten.

Gegen 18:30 Uhr waren wir dann wieder an Bord und waren zuerst mal in der L´Enoteca ein Bier trinken gewesen. In der Vinothek gab es auch (fast) jedes Mal ein Tellerchen mit Tapas dazu.

Zu Abend essen waren wir im Bora Bora.

Kurz nach 22:10 Uhr hieß es wieder "Leinen los" und wir liefen aus, mit Kurs Süd/Südost, in Richtung Honningsvag/Nordkap. Wir hatten immer noch eine herrliche Mitternachtssonne.


9. Tag: Freitag, 10.07.2015                    

Seetag nach Honningsvag - 536 Seemeilen von Longyearbyen          

Wolken, Wind, 5°C

Heute Morgen hatten wir erst mal bis 10 Uhr geschlafen und gingen dann ins Bora Bora zum Frühstücken. Dies hatten heute morgen viele so gemacht, denn es war außerordentlich voll. Das Wetter war heute mal wieder nicht so prickelnd, Wind aus Nordost, 5°C.

Wir vergammelten mehr oder weniger den ganzen Tag. Es war schon ziemlich eintönig, da man sich an den Seetagen kaum im Freien aufhalten konnte und auch drinnen nicht allzuviel geboten wurde. Wir waren dann nachmittags um 15:00 Uhr wieder bei einem Vortrag der Bonenbergers zum Thema "Wale und Delfine schwimmen entlang der Küste Norwegens. Einmalige Säugetiere unserer Meere mit ganz besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften". Der Vortrag war wieder einmal sehr kurzweilig, immer gespickt mit naturwissenschaftlichem Touch, was wir ganz gut fanden.

Nach dem Vortrag waren wir in der L´Enoteca.

Heute war einmal mehr "Gala" angesagt. So langsam ist das ja schon gefühlt täglich der Fall und beginnt, dass immer weniger das ernst nehmen (uns eingeschlossen), was eingentlich schade ist.

Abends waren wir in der wirklich tollen Show "COMEDIA", einer modernen Interpretation der Divina Komödie von Dante Alighierie. Das Bühnenbild, die Inszenierung alles war top.

Danach waren wir im Bora Bora zu Abend essen und anschließend in der L´Enoteca.


10. Tag: Samstag, 11.07.2015   

Nordkap/Honningsvag   

Trübes Wetter (Wind mit 6,9 Knoten), Honninsvag 8°C   

Norkap: N: 71° 11´90"        O: 26° 6´ 71"

Bei unheimlich trübem Wetter fuhren wir langsam Richtung Nordkap. Gegen 11 Uhr kam die Bord Durchsage, dass wir gerade das Nordkap passieren würden.

Leider leider lag das Nordkap in der trüben Nebelsuppe und wir hatten dementsprechend keine gute Sicht. Gegen 13 Uhr fuhren wir in den Porsangerfjord ein und kurz danach sahen wir Honningsvag.

Die MSC Splendida wurde an dem kleinen Kai fest verzurrt (15 Uhr) und wir konnten an Land gehen. Wir gingen dann an Land und liefen am Hafen entlang durch Honninsvag. Es war schon ein komisches Schauspiel, wenn mehrere tausend Menschen durch so ein kleines Städtchen spazierten.

Nach etwa zwei Stunden waren wir wieder zurück an Bord. Wir verbrachten den Tag, bis wir um 23:30 Uhr zum Nordkap fuhren, mit herumgammeln.

Gegen 23:15 Uhr war dann der Treffpunkt für den Nordkapausflug im Theater wo man in die einzelnen Busse verteilt wurde, die um 23:30 Uhr zum Kap fuhren. Wir bekamen Bus No. 53 zugeteilt. Alle Busse waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Ca. 6 Busse fuhren zur letzten Runde an diesem Tag zum Nordkap. Das Wetter war jetzt nicht unbedingt so, wie wir es uns erhofft hatten. Wie bereits den ganzen Tag über war es sehr trüb und je höher wir kamen auch noch neblig. Etwa 13 km vor dem Kap hielten wir an einer Samensiedlung. Was sich hier nun abspielte, glich einem ganz schlechten Film. Busseweise wurde sich auf einen Samen gestürtzt, der dort in seiner Tracht mit einem Rentier stand, und man ließ sich mit ihm fotografieren. Sie nahmen ihn "freundschaftlich" in den Arm um im Bild besser zu wirken. Ich war kurz davor mich zu übegeben. Das sind die Randerscheinungen, die man beim MASSEN-Tourismus aushalten muss. Es war auch noch eine kleine Hütte in der man Souvenirs kaufen konnte. Ob da viel verkauft wurde, bezweifle ich mal stark, denn nach etwa 10 Minuten ging es dann weiter und wir erreichten das Nordkap gegen 0:30 Uhr. Nun hatten wir 90 Minuten Zeit bis es wieder zurück ging.

Am Norkap und speziell an der "Weltkugel" war natürlich die Hölle los. Auch wir ließen uns digital verewigen. Nur die Mitternachtssonne versteckte sich hinter dicken Wolken. Als wir in dem riesigen Souvenir - und Andenkenladen waren, kamen dann ganz verhalten ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke, die sich dann auf der Wasseroberfläche goldglitzernd spiegelten. Das war dann schon ein wesentlich besserer Anblick, fast so wie wir ihn erwartet hatten. Die Sonne bahnte sich nun immer mehr den Weg durch die Woklen und die Reflektionen auf dem Wasser des Nordmeeres wurden mehr. Erst als wir wieder im Bus saßen un den Rückweg antraten, kam die Sonne richtig zum Vorschein. Sollten wir tatsächlich in der Jahreszeit bereits so weit fortgeschritten sein, dass die Sonne erst gegen 2 Uhr wieder richtig aufging, ich weiß es nicht. Denn dann wäre die letzte Bustour vom Schiff hierher zu früh gewesen.

Ach ja, meinen 55 ten Geburtstag begannen wir am Nordkap. Kurz vor zwei Uhr waren wir wieder zurück auf dem Schiff.

ALLE Bars hatten bereits geschlossen, aber wir wollten aber noch etwas trinken gehen. Im Buffetrestaurant war dann zum Glück noch geöffnet und es war ein "Mittsommernachtbuffet" angerichtet (nichts Besonderes) und – wir bekamen noch etwas zu trinken.


11. Tag: Sonntag, 12.07.2015   

Seetag, Honningsvada - Hellesylt 758 Seemeilen                                      

Sonne, um die 14°C

Heute Morgen hatten wir erst mal wieder ausgiebig geschlafen und waren somit zu spät zum Frühstück gekommen. Also gingen wir erst gegen 12 Uhr zum Mittagessen ins Bora Bora, oder Paco Paco ich weiß immer noch nicht was jetzt was ist. Auf der Kabine hatten wir jetzt ein wenig Sonne und als die auf unserer Seite immer mehr verschwand gingen wir zum hinteren Pooldeck auf Deck 15, dem Leonardo da Vinci Deck, und waren dort noch eine ganze Weile auf einem windgeschützten Plätzchen auf dem Liegestuhl in der Sonne gelegen. Eigentlich ein schöner See- und Geburtstag. Um 13:45 Uhr erreichten wir wieder den Breitengrad von Tromsö.

Nachmittags gingen wir im "La Piazetta" einen Eisbecher essen-ein Traum. Das Eis kann man nicht besser machen, echt geil. Zudem gab es heute auch noch einen Rabatt von 20% - Geburtstagsrabatt?

Morgens war ein Kuvert unter der Kabinentür durchgeschoben worden. Eine Glückwunschkarte vom Kapitän, wir durften uns im Spezialitätenrestauratnt TEXMEX einen Tisch reservieren und bekamen, als Geschenk von MSC, eine Geburtstagstorte geschenkt-oh toll;-). Leider verspürten wir jetzt keine allzugroße Lust in einem leeren Restaurant zu essen. Es kann ja durchaus sein, dass, wenn wir nicht gerade daran vorbei liefen, hier der Bär steppte.

Abends (21:15 Uhr Vorstellung) waren wir in der Show der "grandiosen" J Mirra Barra. Italienischer Abend, Italien war ja das Motto des heutigen Tags, alles in rot weiß und grün. Zum Glück verließen die Leute die neben uns im Theater saßen frühzeitig die Veranstaltung vorzeitig, so dass wir nicht über alle steigen mussten als wir ebenfalls das Weite suchten-furchtbare Darbietung. Ich glaube, dass wir zur Mirra nicht mehr gehen werden.

Nach einem Bier in der L´Enoteca gingen wir auf die Kabine.


12. Tag: Montag, 13.07.2015     

Seetag - Sonne, um die 16°C (auf dem Balkon gemessen)

Heute Nacht um 3 Uhr überquerten wir wieder den arktischen Polarkreis in südlicher Richtung und navigierten den ganzen Tag dem Storfjorden entgegen, dieser ist der Hauptfjord von Hellesylt und Geiranger. Durch ihn muss man fahren, will man den Geirangerfjord von der Meerseite aus erreichen.

Übrigens besteht die Swarovskitreppe in der Concierge Area aus 16 massiven Glasstufen, in die jeweils 45 bis 50 glitzernde, reine Swarovskikristalle eingearbeitet sind. Das heißt: Insgesamt besteht die Treppe aus 800 glitzernden Kristallen.

Heute Morgen schien die Sonne mit voller Pracht. Wir öffneten das Fenster unserer Kabine und sie war sonnendurchflutet. Nach dem Frühstück gingen wir aufs Sonnendeck und lagen etwa fünf Stunden auf Liegen in der Sonne. Decken bekommt man übrigens im Hallenbad am Ausgang (backbordseitig) zum Pooldeck. Bine hatte uns zum Mittagessen dann ein paar Stückchen Pizza aus dem Buffetrestaurant geholt. Nachmittags verzog sich die Sonne wieder hinter Wolken. Wir nutzten die Sonne aus bis sie weg war, dann gingen wir auf die Kabine.

Abends waren wir erst um 21:15 Uhr in der Show "Rhythm of Icon", Rock und Pop der 50er, 60er und 70er (Elvis, Beatles und Queen), es war eine gute Show, man kann nicht meckern. Frontsänger: David Bryan.


13. Tag: Dienstag, 14.07.2015   

Storfjorden - Hellesylt - Geirangerfjord und Geiranger

Wissenswertes über den Geirangerfjord

•Länge: 15 Kilometer

•Tiefe: mehr als 250 Meter

•Der Geirangerfjord zählt zum Welterbe der Unesco der Fjorde im westlichen Norwegen. Diese Welterbestätte umfasst zwei separate Gebiete: die Region Geirangerfjord und die Region Nærøyfjord. Insgesamt bilden sie eine Fläche von 1.227 Quadratkilometern – 107 Quadratkilometer davon sind von Wasser bedeckt.

•Der Geirangerfjord wird jedes Jahr von mehr als 200 Kreuzfahrtschiffen angelaufen und heißt mehr als 700.000 Touristen willkommen.

Gegen 4:30 Uhr erreichten wir die Einfahrt zum Storfjorden. Ganz langsam wurden die Berge höher und man sah auch vereinzelt wie sich kleinere und größere Wasserfälle in den Fjord ergossen.

Hellesylt erreichten wir gegen 7:30 Uhr (planmäßig wäre es 6:30 Uhr gewesen) und nachdem die Ausflügler, die mit dem Bus über die Berge und den Dalsnibba Gletscher nach Geiranger fuhren, abgesetzt waren ging es um 8:15 Uhr auch schon weiter zurück in den Geirangerfjord. Der Geirangerfjord ist bis zum Ort Geiranger nur 10 Sm lang. Relativ schnell erreichten wir die Wasserfälle der sieben Schwestern (8:45 Uhr). Leider lag der gesamte Fjord mehr oder weniger in tief hängenden Wolken. Gegen 9:30 Uhr erreichten wir Geiranger. Obwohl die MSC Splendida bereits um 10 Uhr fest verzurrt war, wurde das Schiff erst um 10:30 Uhr, genau so wie geplant, zum Landgang feigegeben. Die MSC Splendida war an dem so genannten Sea-Walk, einem schwimmenden Steeg der das Schiff mit dem Ufer verband, festgemacht. Somit entfiel das Tendern. Tendern stelle ich mir, bei der Anzahl Menschen, schon lustig vor. Sicher eine organisatorische Herausforderung.

Die Ryndam, der Reederei Holland/Amerika, ankerte ebenfalls im Fjord. Aber deren Passagere mussten tendern. Ich war zuerst alleine von Bord gegangen und ging zum Wasserfall von Geiranger. Der Wasserfall braust mit tosendem Lärm den Berg hinunter in den Fjord. Irgendwie spektakulärer als der Wasserfall der Sieben Schwestern, der mich etwas enttäuscht hatte. Nach ungefähr einer Stunde war ich wieder zurück auf dem Schiff. Später, nach dem Mittagessen, gingen wir nochmal zusammen an Land und liefen durch den mit Touristen überströmten Ort.

Für 240 NOk hätte man auch mit einem Sightseeingbus zum Ornevegen (Adlerfelsen), den Trollstigen hoch, und zum Flydalsjuvet fahren können. Die Fahrt dauerte 1 Stunde und 20 Minuten mit jeweils 15 Minuten Fotostop. Aber bei den tiefhängenden Wolken erschien uns dies nicht sinnvoll.

Kurz nach 18 Uhr verließ die MSC Splendida wieder den Geirangerfjord, der immer noch wolkenverhangen war. Nach gefühlten 30 Minuten waren wir wieder aus dem Geiranger hinausgefahren und wieder auf dem Storfjorden Richtung offenes Meer. Insgesamt war ich vom Geiranger ein wenig enttäuscht. Vielleicht waren wir auch viel zu schnell durchgefahren, aber DAS Hightlight war es meiner Meinung nach nicht, und das lag sicher nicht am trüben Wetter.


14. Tag: Mittwoch, 15.07.2015  

Stavanger - Sonnenschein, um die 15°C – nochmals Gala

Gegen 10 Uhr fuhr die MSC Splendida in den Bayfordenfjord ein in Richtung Stavanger. Wir saßen im Bora Bora Restaurant und hatten einen traumhaften Blick auf die an uns vorbei ziehenden Schereninseln sowie die Berge im Hinterland von Stavanger. Gegen 12:15 Uhr erreichten wir den Hafen von Stavanger und hatten mit unserer Seite den Blick auf "GAMLE-Stavanger", der Altstadt. Man hatte vom Balkon aus einen grandioser Ausblick auf die niedlich restaurierte Siedlung aus dem 18. Jahrhundert. Als wir gegen 12:30 Uhr von Bord gingen, mussten wir leider feststellen, dass alle Ausflugsboote zum Lysefjord bereits lange im Voraus bereits ausgebucht waren. Man hatte also die Option gehabt, im Vorfeld ohne zu wissen wie das Wetter wird, die Tour online vor zu buchen, oder eben wie wir, darauf zu vertrauen, dass noch was frei wäre. Wir waren jetzt nicht sonderlich unglücklich darüber, da wir gesehen haben, wieviele Passagiere so ein Ausflugsdampfer transportieren kann, wenn er ausgebucht ist. Wir liefen um den Hafen herum und waren positiv angetan von den lieblichen Häusern, die die Promenade säumten. Zu dem Turm "Valbergtarnet" führt eine kleine Gasse hoch, von wo wir einen schönen Ausblick auf Stavanger und die nicht zu übersehende MSC Splendida hatten. Der Turm wurde übrigens zwischen 1850 und 1853 eigens für den städtischen Nachtwächter gebaut. Nobel für den Nachtwächter, wie wir fanden. In dem Turm ist heute ein kleines Museum untergebracht, dass man für ein paar Kronen besichtigen kann. Auf der gegenüberliegenden Bergseite gingen wir weiter in das Stadtzentrum von Stavanger. An dem kleinen Platz vor dem Theater und dem Kulturzentrum saßen wir dann eine ganze Weile in der Sonne und schauten dem Treiben der an die 4000 eingefallenen MSC-Touristen zu. Stavanger ist sicherlich ein ganz beschauliches Städtchen, ist es nicht von solch einer Touristenmasse überlaufen. Wir waren dann noch, nicht in der Kathedrale (geschlossen, warum verschließt man eine Kathedrale?) und an dem sich mitten in der City befindlichen Breiavatnet-See. Hier wurden tausende von Möven gefüttert und zeigten ihre Frechheit, wenn es um das Ergattern eines Stückchen Brot ging.  

Zurück am Hafen nahmen wir noch den Umweg durch die Gassen von "GAMLE-Stavanger". Man konnte sich an dem Mikrokosmos der unheimlich liebevoll gestalteten weißen Holzhäuschen mit den kleinen und schmuck gestalteten Gärten kaum sattsehen. Hinter jeder Ecke fanden wir ein neues, nettes Detail. Abgesehen von den Touristenströmen war es ein lohnenswerter Umweg.

Gegen 16 Uhr waren wir zurück auf der MSC Splendida.

In der Kabine fanden wir eine Message, dass wir uns an der Rezeption melden sollten, es läge eine Nachricht für uns bereit. Bine hatte angerufen und es wurde ihr mitgeteilt, dass wir doch bitte die blauen Pooldecken zurückbringen sollten, die konnte man lediglich für einenTag ausleihen. Ich hatte die ein weinig anders verstanden, aber ok, ich brachte sie zur Rezeption und meinte, dass es ja besser wäre, würden sich die Decken auf der Kabine befänden. Mir wurde dann erklärt, dass dies doch kein Problem wäre, wenn wir Decken auf der Kabine wollten, lies man und welche bringen. Die, die wir dann gebracht gekamen waren „verranzt“ ohne Ende. Voll mit langen schwarzen Haaren-lecker. Wir brachten die Decken wieder zurück.

Abends waren wir in der Show "Coney Island".


15. Tag: Donnerstag, 16.07.2015         

Seetag - Entfernung Stavanger - Hamburg 410 Sm,                                 

Traumwetter, strahlend blauer Himmel, Sonne 16°C

Die MSC Splendida hielt den ganzen Tag Kurs Süd/Südost entlang der norwegischen Küste aber in einer Entfernung von 30 Sm, sodass wir leider garnichts sahen. Am späten Nachmittag erreichten wir die dänische und dann die deutsche Küste. Wir fuhren an Helgoland vorbei, was wir auch ganz deutlich erkennen konnten war. Gegen 23:30 Uhr erreichte die MSC Splendida dann die Mündung der Elbe.

Den Vormittag verbrachten wir am Sonnendeck auf der Backbordseite (Deck 15). Unüberhörbar das italienische Parlavere an Deck. Unglaublich wie Italiener alle auf einmal reden können und man dennoch hofft, dass es eine Unterhaltung ist.

Ansonsten haben wir den Tag, wieder einmal, mit Abhängen verbracht.

Nachmittags hatten wir die Koffer gepackt und waren in der "La Piazzetta" nochmal ein Eis essen (ich). Abends waren wir um 19 Uhr in der Abschiedsvorstellung gewesen, hier wurden nochmals die Highlights der letzten Kreuzfahrt vorgeführt. Die Barra Mirra war zum Glück nicht mehr dabei, sie war definitiv ja auch kein Highlight der letzten Kreuzfahrt ;-).  

Da wir ja den "Self Assist" Service zum Auschecken genommen hatten (wo man sich um den Koffertransport von der Kabine aus dem Schiff hinaus selbst kümmern muss), gehen wir um 7:30 Uhr in das "La Piazzetta" und können als erste das Schiff verlassen. Wehrmutstropfen, wir mussten unser Gepäck selbst tragen. Gegen 21:30 Uhr waren dann auch unsere Servicegelder vom Bordkonto storniert. Auf der Rechnung hatte nun alles gestimmt.


16. Tag: Freitag, 17.07.2015

 Ausschiffung – Heimreise

Schwüles Wetter um die 30 °C und je südlicher desto wärmer

Kurz nach 8 Uhr hatten wir die MSC Splendida verlassen und saßen, mit ein ganz klein wenig Glück, im ersten Bus der zum Parkplatz fuhr. Heute hatte alles wunderbar funktioniert. Bereits am Kreuzfahrtterminal wurden die Namen per I-Pad durchgegeben, die Autos wurden für die Passagiere bereitgestellt, sodass wir NULL Wartezeit hatten. Dazu gab es noch ein kleines Lunchpaket bei der Ausfahrt vom Parkplatz.

Wir waren schnell auf der Autobahn und kamen nach einer reinen Fahrzeit von 6 Stunden wieder zu Hause an. Unterwegs waren wir auf einem Rastplatz noch recht gut essen gewesen.

 

E N D E